Süßen mit Stevia anstelle von Zucker
Um diese Pflanze geht es uns jetzt. Stevia rebaudiana.
Zucker wird in unserem Kulturkreis seit langem als Süßmittel genutzt. Inzwischen hat sich herumgesprochen, dass Zucker nicht nur gut ist, es macht dick, zuckerkrank, lässt die Zähne an Karies verfaulen, es könnte Krebs begünstigen, Zucker macht süchtig, bei ausreichend großen Mengen ist es sicher tödlich.
Deshalb macht es Sinn, wenn man schon süß genießen möchte, Zucker auszutauschen gegen Stoffe, die eben diese schädlichen Wirkungen gar nicht haben. Die gibt es bei uns seit langem als Zuckeraustauschstoffe. Wie Aspartam usw.. Diese chemisch hergestellten Zuckeraustauschstoffe haben einen kleinen Nachteil obwohl sie bei viel weniger Kalorien süßen, sie führen zur erhöhten Zuckeraufnahme, machen also noch dicker als Zucker und sind dazu hochgiftig. Dafür machen sie unsere Konzerne reicher und das allein reicht schon an positiven Gewichtungen. Eine Krebserkrankung kann ja auch als sozialverträgliches Ableben gewertet werden. Meinen Zynismus bitte ich zu entschuldigen.
Aber solange Methanolbildner wie Aspartam legal sind obwohl Piloten der Verzehr von Cola Light vor dem Flug verboten wurde, da es bereits zu zwei Todesfällen kam, kann man nur noch zynisch reagieren. Oder mit Gewalt. Legitime Gewalt natürlich, wie die Jurisdiktion.
Nun gibt es seit Jahrhunderten ein Gewächs namens Stevia rebaudiana. Es ist einfach zu kultivieren, hat viele Einsätze in der Naturheilkunde als Heilmittel und es ist süß ohne Kalorien. Dazu in der Küche leicht zu verwenden. In den Studien, die in den Ärzteblättern der 90er Jahre veröffentlicht wurden, konnte bei bestimmungsgemäßen Gebrauch dieser Süßpflanze kein schädlicher Effekt nachgewiesen werden. Das ließ hoffen. Weltweit wurde Stevia zugelassen als Nahrungsmittel, in Deutschland und der EU nicht! Der Grund: wenn man den Versuchstieren, in diesem Fall Nagetiere und nicht Menschen, etwa die Hälfte des eigenen Körpergewichts an Stevia täglich zu essen gab, gab es Hinweise auf krebserzeugende Wirkungen. Beim Menschen wären das 40 kg Stevia täglich gewesen. Im vergleich, wenn sie von irgendetwas 40 Kilo an einem Tag essen, geht´s Ihnen schlecht, war es Zucker, ist ein Mensch tod.
In der Literatur gibt es viele Zahlen, um wieviel Stevia süsser ist als Zucker. Die Zahlen schwanken zwischen 30 und 300. Ich halte solche Angaben eher für wissenschaftlich dumm und für denjenigen disqualifizierend und offenbarend. Offenbarend als geistigen Geisterfahrer. Wenn man denn an Geister glaubt. Der erste Lehrsatz in der Regel- und Messtechnik war: wer viel misst misst viel Mist.
Die unterschiedlichen Größenordnungen von 30 und 300 kommen auch dadurch zustande, dass man einmal Stevia als Blatt betrachtet und ein anderes Mal das Steviaglykosid, also den Inhaltsstoff, der Stevia süß macht.
Einigen wir uns auf: Stevia ist extrem süß. Die Liste der Süßen könnte ausgeweitet werden, wäre vielleicht sogar interessanter und vor allem schöner als über Glykoside zu reden, aber nun gut, wir kümmern um uns Stevia, damit wir weniger Kalorien naschen und unsere Süßen uns auch süß finden.
Was ist süß überhaupt? Eine Regung des entsprechenden Areals der Zunge. Mehr nicht. Dieses Areal wird erregt mit Zucker, Zuckeraustauschstoffen, Stevia und Teer. Aber Teer hat einige Nachteile , jedenfalls fällt der Verzehr auf der Autobahn schwer. Also egal was unsere Zunge erregt, das ist süß, es kann Kalorien haben, giftig oder ungiftig sein.
Wenn jemand süß ist und süß isst, geht von der Zunge eine Meldung an die Bauchspeicheldrüse, gleich kommt Zucker, produziere schon mal Insulin, um diesen Zucker zu verarbeiten. Im Blut misst das Gehirn den Zuckergehalt auch. Also der Verzehr von etwas Süßem regt die Insulinproduktion an, unabhängig vom Zuckergehalt. Kommt jetzt im Blut aber gar kein Zucker an, weil man Zuckeraustauschstoffe gegessen hat, dann ist das nicht nur gemein sondern das Insulin senkt den Blutzuckerspiegel und man bekommt Heißhunger und fängt an, mehr zu essen, da wo andere schon mit ihrem Süßen süßes raspeln.
Jedenfalls ist das der Grund, warum Zuckeraustauschstoffe fetter machen. Das aber alles soll bei Stevia ganz anders sein.
Auf den Kurven (oben) sieht man , dass die ersten drei Zucker wie Traubenzucker, Tafelzucker, Maltodextrin den Blutzuckerspiegel anheben, Steviol nicht. Das war nicht anders zu erwarten, weil Steviol nun mal kein Zucker ist. Alles entscheidend ist aber die Insulinproduktion. Die Kurve behauptet, dass bei den Zuckern die Insulinspiegel im Blut steigen, das war auch nicht anders zu erwarten. Steviol hebt den Insulinspiegel nicht an, so sagt die Kurve. Aber stimmt das auch? Außerdem fehlt eine Kurve mit dem Verlauf des Zucker- und Insulinspiegels mit Aspartam oder ähnlichen Dingen.
Hier 2 Studien, die zeigen, dass Süßstoffe den Insulinspiegel nicht anheben:
http://txqr.tx.funpic.de/suessstoffe.pdf
[Aspartame--the sweet-tasting dipeptide--does not affect the pancreatic insulin-secreting function]
Sadovnikova NV, Fedotov VP, Aleshina LV, Shvachkin IuP, Girin SK.
The action of a synthetic dipeptide aspartam (150 to 180 times as sweet as glucose) on pancreatic insulin-secretory function of rats was studied in vivo and in vitro. The drug was given orally while drinking (300 mg/kg body weight) or was added to the incubation medium of cultivated pancreatic cells (20 mM). It was shown that insulin content in the rat blood serum remained unchanged 10 and 35 minutes after aspartam administration. The drug did not exert any stimulating effect upon insulin secretion following the addition to the pancreatic cell culture medium. It is concluded that aspartam exhibits no direct or mediated action on pancreatic insulin-secretory function.
Wenn diese Studien recht haben würden, wäre die o.g. Aussage, dass der Geschmackseindruck süß den Insulinspiegel steigen lässt, falsch. Ist er nicht, es wäre unlogisch. Aber es gibt durchaus Interessen, Süßstoffe zu verkaufen. Und es geht sicher nicht nur ums Geld.
Jedenfalls wird durch Süßstoffe die Volksgesundheit zielsicher geschädigt, genauso wie bei der Cholesterinhysterie, Verzicht auf Eier, Rat zur Sonnenschutzcreme mit dem Verlust der Vitamin D-Produktion, Propaganda von Margarine anstelle von Butter, Verbrennen von Lebensmitteln im Benzin usw.. Wie sagte Einstein so treffend, die menschliche Dummheit und das Universum sind unendlich, aber beim Universum ist er sich nicht sicher.
Lange Rede kurzer Sinn, Stevia ist mit Sicherheit besser als Aspartam und Konsorten. Es enthält keine Gifte, die Menschheit benutzt es schon lange ohne Schäden und es kostet wenig oder nichts. Man kann nämlich die Pflanzen selbst anbauen.
Weil Stevia so gut ist, ist es weltweit zugelassen, auch in der Schweiz, in der EU nicht. In Deutschland darf es nur für Tiere oder als Badezusatz verkauft werden. Aha. Die Volksgesundheit ist den Bürokraten kein Anliegen, sonst hätten sie nicht die Quecksilberabstrahler Energiesparlampen gefördert. Vielleicht wartet man auf Monsanto, bis die endlich ein gentechnisch verändertes Stevia haben und das wird dann toll mit Pflanzenschutzmitteln besprüht. Der Verzehr von gentechnisch veränderten Lebensmitteln allein ist schön gefährlich. Auch hier werden die Wissenschaftler, übrigens überwiegend aus Russland, diskreditiert und übel zugerichtet. Weshalb man es mit Churchill halten sollte, wir glauben nur die Studien, die wir selbst gefälscht haben.
Zucker ist gar nicht gut für die Zähne, Stevia schon. Stevia enthält viele Substanzen, ganz so wie Pflanzen das nun mal machen und diese scheinen verschiedene gute Eigenschaften zu haben, für das Zahnfleisch, Antioxidantien, entzündungshemmend usw.. Sogar fermentieren kann man die Blätter, sie haben dann eine besonders starke Wirkung.
Schlagwörter Stevia rebaudiana Steviol Glykosid Zucker Aspartam Süßstoff Insulin Cola Karies Mavera maveracream
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Carsten (Donnerstag, 22 Dezember 2011)
Ein interessanter Bericht, der auf jeden Fall einmal zum Nachdenken anregt. Werde mich da bestimmt noch näher drüber informieren.
Michael Klaus (Freitag, 23 Dezember 2011 03:10)
Lieber Carsten, danke für Deinen Link innerhalb Deines Namens zu einem entsprechenden Bericht über Zuckerpreise des Wallstreet Journal. Lesenswert!